Für diesen Reisetag lass ich Heidi sprechen. Sie hat die Reise von Varanesi nach Agra treffend in ihrem Blogg kommentiert:
„Heute Morgen waren wir schon um 05.30 Uhr bereit zur Abfahrt. Driver Ehsan holte uns ab zum Sunrise am Ganges. Zu tausenden strömten die Pilger (wie Badenfahrt) zur heiligen Städte. Sie fuhren mit den Booten hinaus auf den Fluss, beteten, oder badeten im kalten, dreckigen Wasser. Brrrrr Päh!!!! Es herrschte Jahrmarkt-Stimmung. Ehsan wollte uns überreden auch den Sonnenaufgang (es war total bewölkt) auf dem Schiff zu erleben. Wir haben dankend abgelehnt, erstens hatten wir ge
nug von all den Zeremonien und zweitens noch einen langen Weg vor uns.
Mit Tränen in den Augen verabschiedete sich Ehsan von uns und übergab uns seinem Bruder Vicky. Die emotionalen Erlebnisse hier sind nicht zu übertreffen.
Auto Ralley Varanesi- Agra auf dem Highway:
Posten 1: Schlaglöcher (bis zu einem Meter breit) slalommässig umfahren.
Posten 2: möglichst nahe bei Frauen und Kindern vorbeifahren ohne an Ästen oder Baumstämmen hängen zu bleiben. (Neben der sogenannten Autobahn wurden Bäume gefällt. Frauen und Kinder haben das Holz eingesammelt. Selbstverständlich ohne Absperrung).
Posten 3: möglichst elegant den Bettler, der gerade auf allen Vieren über die Strasse kriecht zu umfahren.
Posten 4: den unzähligen Geisterfahrern Velos, Töffs, Fussgängern, Ritschkas, Tuk Tuks, und Campions die frontal auf uns zukommen reaktionsschnell auszuweichen (Tempo bis 100 km/h).
Posten 5: bei den Schlammlöchern bis Fensterhöhe spritzen.
Posten 6: bei den Querrillen die Passagiere möglichst hoch spicken lassen.
Quizfragen:
Wie viel Ruhezeit braucht ein Chauffeur für 640 Km? Zweimal 30 Min. reichen aus, richtig!
Wie viel Zentimeter braucht es um bei 60-80 km/h zwischen zwei Fahrzeugen durchzukommen? Eine Handbreite reicht, richtig! (Die Seitenspiegel sind eingeklappt somit kann man näher ran)!
Wie viele Inder verrichten am Strassenrand ihre Bedürfnisse? Unzählige, richtig.
Wie viele Unfälle gibt es auf dieser Strecke? 5, richtig.
Zwei Mofas, die im Schlamm ausrutschten, 2 auf die Seite gekippte Camions, ein Auto das vom Highway abgeschossen wurde, ein PW der sich mit einem Bus verkeilte.
Zwei tote Hunde runden die Unfallstatistik ab. (Kühe gab es zum Glück nur wenige).
Wie viel Adrenalin braucht ein westeuropäischer Passagier um diesen Höllenritt zu ertragen? Sehr viel, richtig!
Unser Vicky hat seinen Job mit Bravour gemeistert und verdient ein grosses Lob. Heil und ganz haben wir nach 12-stündiger Fahrt hundemüde das Hotel in Agra erreicht.
Nach einem Lunch fuhr Vicky die ganze Strecke wieder zurück. Für uns Zivilisten, einfach nicht zu fassen dieses Indien.“
Dem gibt es zuzufügen, dass wir um die Mittagszeit dem Driver Vicky sagten, er solle beim nächsten Restaurant anhalten wir wollten etwas essen. Er entgegnete, dass ein Halt nicht vorgesehen wir sollten im Auto essen. Er hielt dann aber trotzdem an einer Raststätte wo wir einen schnellen Lunch einnahmen. Wir wussten ja noch nicht, dass Vicky am selben Abend die lange Strecke zurückfahren wird.
Eine andere Geschichte war die Toilette. Im Restaurant hatte es etwa 300 Gäste. Die Toiletten wurden gerade umgebaut. Als Ersatz gab es eine einzige kleine Toilette, Man musste am Buffet den Schlüssel holen. Ich hatte Glück, die Toilette war gerade frei. Wo haben wohl die andern Gäste hin gepisst? Ich hätte nicht gerne hinter das Haus schauen wollen.
Nach 12 Stunden stressiger Fahrt m Hotel in Agra angekommen. Vor jedem Hotel hat es in Indien ein Sicherheitsmann