AGRA ….. meine Erinnerungen an diese Stadt sind nicht sehr gut. Aufdringliche Leute von der schlimmsten Sorte. Die Tuk Tuk Fahrer sind unausstehlich, die Händler frech. So komme ich mit gemischten Gefühlen zurück in diese Stadt. Aber Maj Mahal und AGRA Fort auszulassen wäre wohl eine Sünde. Indiens grösste Attraktion 2 mal zu sehen lohnt sich unbedingt.
Am Vormittag müssen wir vorerst unsere Weiterreise organisieren. Nach der gestrigen Fahrt möchten wir nicht wieder mit dem Taxi weiter. Wir haben eine Adresse von einem Reisebüro erhalten und halten ein Tuck Tuck an das vor dem Haus durchfährt. . Die Fahrt geht weit. Erst jetzt bemerken wir dass die Shops noch nicht offen sind. Es ist 10 Uhr und Sonntag.
Aber wie immer der Driver findet das Tourist office das gerade öffnet. Von aussen sieht das Büro wie eine verlotterte Bude aus und innen…… ein kahler Raum mit ein paar Poster an der Wand, ein Pult ein alter Computer, zwei Stühle für die Gäste. Nicht sehr Vertrauen erweckend . Es gibt in Agra keinen Flugplatz. Also müssen wir wohl oder übel den Zug nach Delhi nehmen und von dort nach Amritsar fliegen. Der Reisebüro Agent telefoniert jetzt hin und her , sucht im Computer, wir warten und warten. Schlussendlich nach ungefähr dreiviertel Stunden scheint alles zu klappen. Bezahlen mit Karte ist nicht möglich. Wir haben zu wenig Flüssiges und müssen zum nächsten Geld Automaten. Wie gewohnt schickt uns der Agent auch hier einen Boy mit. Natürlich ist der erste nicht in Betrieb, der zweite funktioniert. Zurück im Büro bezahlen wir , erhalten aber nur eine von Hand mit Pauspapier kopierte Quittung. Der Agent wird uns die Tickets um 20:00h ins Hotel bringen. Ok, wir fahren zurück trinken einen Kaffee und nehmen eine Velo Ritschka zum weltberühmten Taj Mahal. Das letzte Stück, ungefähr 500m müssen wir zu Fuss gehen. Es hat aber autorisierte Pferde oder Kamel Fuhrwerke die bis zum Eingang führen. So ist es schon jetzt ein Spiessrutenlaufen, weil alle uns zum mitfahren bewegen wollen. Schlussendlich sind wir am Eingang wo wir die Taschen abgeben müssen. Es hat viele Leute aber keine allzu langen Schlangen vor dem Ticket Schalter.
Nun geht’s durch den imposanten Eingang, durch einen schön angelegten Garten zum nächsten Eingangstor und dann Woooow.
Bevor man auf die Plattform kommt wo das Mausoleum steht, muss man die Schuhe ausziehen. Auf der einen Seite ist die Schuhdeponie für die Touristen bewacht und ordentlich. Auf der anderen Seite diejenige für die Inder unbewacht und entsprechend chaotisch.
Obwohl ich schon einmal hier war, bin ich von der Majestät und Grösse und absoluten Schönheit dieses Mausoleums das auf einer Platte von 100x100m. erbaut wurde, ganz in weissem Marmor, stark beeindruckt. Der Grosmugul Sha Jahan liess das Mausoleum zum Gedenken an seine überaus geliebte Frau Mumtaz Mahal, errichten, die nach dem 7. Kind starb. Man kann die Emotionen, die dieses Gebäude auslöst nicht beschreiben. Hinter den in Marmor gehauenen Blumenornamenten sollen Edelsteine stecken. Das Innere ist im Vergleich zu aussen relativ schlicht gehalten, in der Mitte vom Licht durchflutet zwei eingemauerte Särge . Sehr beindruckt von der unbeschreiblichen würdevollen Grösse dieser Anlage, verlassen wir Taj Mahal und begeben uns zum AGRA Fort wo der Grosmugul Sha Jahan gelebt hat.
Auch dieses Gebäude ist beeindruckend gross, es wurde 1565 gebaut hauptsächlich aus roten Ziegelsteinen, späer im 17. Jahrhunert baute es Sha Jahan aus und um wobei er vor allem Marmor verwendete , geschmückt mit Stein oder Glasintarsien nach orientalischem Stil. Interessant einer der schönsten Teile der Burg war für die Frauen reserviert. Heidi hatte vieles zu filmen bei bestem Licht bei Sonnenuntergang. Währenddessen versuchte ich Inderinnen mit den schönen Saris zu fotografieren.
Wir liessen uns zurück kutschieren. aber halt!!!!!!….Da mitten im Verkehrsgetümmel auf dem Trottoir ein Bräutigam auf dem Boden sitzend umgeben von vielen jungen Frauen die ein Tuch über Ihn halten und lange schmale Blätter tragen. Alle in den schönsten Saris. Neben ihm kauert eine ältere Frau (wahrscheinlich seine Mutter) die auf einem Tuch auf dem Trottoir ausgebreiteten Tuch heilige Utensilien hat, die sie abwechslungsweise dem Bräutigam . Hier wird eine Vor Hochzeit Zeremonie mitten im Verkehrsgetümmel gefeiert. Wir kommen nicht aus dem Staunen heraus. Einfach unglaublich crazy dieses Indien. Jede Stunde eine neue Überraschung.
Dann geht es zum Hotel. Heute wollen wir auswärts essen. Wir haben ein chiques Restaurant nicht weit entfernt entdeckt. Wir informieren den Nachtportier, dass jemand unsere Tickets um 8 Uhr bringen wird. Zuversichtlich gehen wir zu dem Restaurant. Es ist geschlossen. Aber nebenan gibt es noch eines, das eher teuer aussieht. Wir schlemmen und die Bedienung ist ausgezeichnet. Der Heimweg ist dann eher gfürchig , es ist nahezu 22:00 Uhr als wir heimkommen. Die Tickets sind nicht da!!!!!!!!!!! Ruhig bleiben. der Portier erreicht den Agenten. Um 2300h werden die Tickets gebracht. . Aufschnaufen aber der nächste Schreck folgt sogleich. Ich habe meine Tasche im Fort im Office, wo man die Taschen abgeben muss, vergessen. Und mein Handy ist drinnen. Am Morgen haben wir den Zug gebucht. Wir stellen fest, das Fort ist ab Sonnenaufgang (ca 7:00h) geöffnet. Also bleibt Zeit es dort abzuholen. Trotzdem schlafe ich schlecht diese Nacht.