Am Dienstag ich war mit der Organisation fuer das naechste Ziel beschaeftigt und hatte um 3 Uhr nachmitags noch nichts gegessen, wollte aber vorerst beim Tourist Office vorbeigehen. Ich erkundigte mich was es hier zu sehen gibt und was fuer Touren in die Wueste angeboten warden. Der etwa 35 jaehrige Mann hinter dem Counter merkte bald, dass ich nicht unbedingt interesse habe an einem Kameltrecking in die Doerfer, wo sich die Einheimischen kurz vor dem Besuch in Trachten stuerzen und so tun als ob sie immer noch in der Steinzeit leben wuerden. Kurzerhand fragte er mich, ob ich mit Ihm in echte Doerfer fahren wolle wo keine Touristen vorbeikaemen und ich das richtige Leben der Wuesten Bewohner kennen lerne. Voraussetzung war, dass wir spaetestens um 1700h abfahren muessten. Natuerlich sagte ich zu. Er fragte mich ob ich mit dem Bus oder mit dem Toeff fahren wolle. Ich hatte mich fuer den Bus entschieden. Um 1700 soll ich abgeholt warden. Ich hatte noch nichts gegessen und wollte auch versuchen mein Zimmer zu raeumen, damit ich die Miete sparen konnte. In der naehe war ein brandneuer Mc Donalds. Das war nun wie gerufen, den hier konnte ich sicher sein, dass die higienischen Vorschriften eingehalten werden und ich keine Schwierigkeiten auf meinem Wuestentripp bekaeme. Ich verdrueckte also einen Big Mac und eine Portion Pommes , zurueck zum Hotel, Rucksack packen, Koffer packen, und auschecken. Der Receptionist war sehr grosszuegig und hat mir die haelfte des Preises erlassen und hat auch meinen Koffer aufbewahrt bis zu meiner Rueuckkehr..
Singkar, so heist der Guide wartete punkt 1700h auf mich. Er hatte weder Gepaeck bei sich noch hatte er sich umgezogen, hatte noch das gleiche Hemd an, das er hinter der Theke trug. Es fahre leider kein Bus mehr. Wir muessen 40 km fahren und von dort fuer weitere 40km den Bus nehmen. Ja ok, ich glaube ich schaffe es hinten auf dem Toeff mich so lange festzuhalten. Die Strasse war noch recht gut mit wenig Loecher und es hatte ausserhalb der Stadt auch wenig Verkehr. Ich hatte es nicht anders erwartet und ich sass halt nochmals auf dem Toeff, Kopf runter, hinter seinem Rueckten versteckt, damit das Motorrad mit weniger Luftwiederstand schneller zum Ziel kam. So hatte ich Zeit zu gruebeln. War ich jetzt wieder einmal einem Indier auf den Leim gekrochen. Meine Zweifel wurden nicht weniger, als Singkar mir am Ende der 80 km erklaerte dass hier eigentllich die richtige Tour erst anfange. Jetzt dachte und hoffte ich, dass wir von hier aus zu Fuss weitergiengen. ABer nein ich musste wieder auf den Toeff steigen obwohl ich schon Kraempfe in den Oberschenkeln hatte. Wie hatte der Guide sich das vorgestellt wenn wir mit dem Bus gereist waeren.
Wir fuhren los in die Dunkelheit in die Steppen und Wuestenlandschaft. Zuerst gieng es ganz flott ueber kleinere Teerstrassen, dann folgten die Naturstrassen abgeloest von Sandbisten. Ich sass hinten mit meinem Rucksack auf dem Ruecken und hielt mich krampfhaft fest. Jetzt merkte ich, dass Sinkar den Weg nicht kannte, er fuhr langsamer, schaute nach links und rechts bis wir an einem Weiler vorbeikamen wo aus der Dunkelheit zwei Maenner erschienen, die er nach dem Weg fragen konnte. Die Wege waren ja auch schwierig zu finden, es waren ja keine Strasse mehr nur Naturwege und Sandisten, die vom Wind verblasen waren. Ich dachte scjhon, dass wir hier irgendwo im freien uebernachten wuerden was fuer mich kein problem war, ich hatte warme kleider eingepackt und genug Wasser. (Ich habe etwas im Tschungel gelernt) . Als wir keien Haeusern mehr begegneten kamen wir zu einer Abzweigung mit greener Tafel. Jetzt telefonierte er (handz sei dank) mit demjenigen der uns erwartete. Wir drehten, kamen auf eine neue Piste und schlussendlich hielten wir vor einem Hag. Er telefonierte wieder, wir stiessen das Motorrad durch das Tor und hatten noch eine kurze strecke zu fahren, bis wir von den Lichtern der Taschenlampen unserer Gastfamilie begruesst wurden. Geraedert aber toal froh meine Beine bewegen zu koennen und angelangt zu sein stieg ich vom Toeff . Es war 2100Uhr, die Fahrt hatte 4 Stunden gedauert. Was man nicht alles macht im Alter??!!! Wenn ich das gewusst haette, waere ich nie mitgegangen. Nun war ich hier und ich musste ja auch wieder zurueck.
Doch bald hatte ich alle Muehe vergessen, die Bauerin in einem Sari gehuelt servierte auf dem Vorplatz des einfachen Bauernhauses den traditionellen Chay (Suesser Tee mit milch) der mir noch nie so gut geschmeckt hat wie hier. Die Familie machte Smaltalk mit Sinkar und mir wurden die 2 Kinder vorgestellt. Wann gibt es dann das Essen dachte ich, die Frau schien nicht in der Kueche zu werkeln.
Nach dem Tee hiess es mitkommen. Alle zusammen stocherten wir ueber Feld und die Steppe der Weg mit der Taschenlampe notduerftig beleuchtet. Jedesmal wenn ich stolperte gab ich den Jungen Anlass zum kichern und lachen. Nach knapp 10 Minuten kamen wir zu einem Platz wo einige Motoritchkas , einige Motos und ein Traktor mit leerem Heulader, standen. Sofort war ich von Kindern umringt. Dann sah ich zwei mit Tuechern verfetigten Zimmer, enes rechts und eins links und sah im halbdunkeln sitzen viele Leute. Oha! Dachte ich, jetzt hat mich mein lieber Sinkar doch reingelegt, da sind Touristen die hieher gebracht worden sind um Folklore taenze zu schauen und sog. Tzpisches Essen zu geniessen. Als ich naeher hinsah, sah ich, dass im rechten Zelt nur Maenner sassen die moisten mit weissem oder roten Turban. Im linken Zelt war fast niemand und unsere Baeuerin die uns begleitete war die einzige Frau die kurze zeit spaeter ebenfalls verschwand. Ich hatte Hunger, aber noch machte der Guide keine Anstalten etwas essen zu bestellen. Kurze zeit spaeter wusste ich warum. Jetzt began im rechten Zelt eine Zeremonie, in einem Gefaess mit Stil wurde ein Feuer entfacht , die Bauern standen auf falteten die Heande , drei Maenner schlugen auf eine Schelle waehrend zwei Priester Gebete sangen und die uner Ihnen ausgelegten heiligen Zinnfiguren beruehrten und auf das feuer koerner streueten die einen exotischen Geruch verbreiteten. Am Schluss bespregte der Priester die Anwenden mit etwas Wasser das offensichtlich vorher gesegnet worden ist.
Nach der Zeremonie begaben sich diejenigen die noch nicht gegessen hatten (ich gehorte dazu) ins andere Zelt, sassen auf den boden zum essen, nicht bevor sie nicht die Schuhe ausgezogen hatten. Ich war gespannt ob ich wohl das was aufgetischt ( nein nicht aufgetischt, es war ja kein tisch hier)werde essen koenne. Es gab als Vosrspeise in einem Chromsahlteller (der natuerlich fuer alle gaenge benutzt wurde) serviert, (Ich erhielt einen Teller fuer mich alleine, die anderen teilten sich den zu zweit oder zu viert) . Vorspeise ein dicklicher Brei gerade so kompakt, damit man ihn mit den Fingern essen konnte (es gab ja kein besteck) ganz leicht suesslich der wie couscous geschmeckt hat. Dann gab es Gemuese klein geschnitten an Sauce mit Chiapati und zum dessert ein suesslicher wuerfel aus mehl und glaube ich honig. Zum trinken Tee. Das Essen schmeckte richtig gut sodas ich zum gaudi der herumstehenden Kinder mehrmals supplement verlangte.
Jetzt wusste ich dass mich Sinkar nicht betruegen wollte. Ich war total hin von dieser Atmosphaere mitten in der Nacht bei fahlem Licht, all dieser markigen stolzen Maennergesichtern unter Ihren kunsvoll gelegten Turbanen. Dass ich die Muehe der Fahrt vergessen hatte und kein bischen muede war. Ich haette die ganze nacht hier unter diesen Menschen bleiben moegen. Sie gaben mir zu verstehen, das ich willkommen sein und der eine und andere sprach mit mir ein paar Brocken englisch. Natuerlich mussste auch der Guide uebersetzen. Fortsetzung folgt.