Insel Majouli Klosterbesichtigung und Rundgang durch das Dorf mit Häusern die alle aus Bambus gebaut sind. Highlight am Morgen. Um 7.00 Uhr klopft es an der Tür. Der Kellner bringt uns den morning early tea. Dies ist nun schon mal die Entschädigung für die kalte Nacht. Das high light dieses Morgens ist aber das Frühstück das draussen auf der grossen Wiese serviert wird. So sitzen wir mitten auf der Wiese am einzigen Tisch und geniessen, Chapatas, Tee, Butter Konfitüre, Banane und Omelette . Was für eine Überraschung hier draussen weit weg von der normalen Zivilisation! Drei Hunde bewachen unser Haus und auch die Grasfläche. Wenn eine Kuh oder ein Schwein über dieses Land läuft wird es mit lautem Gekläff weggejagt.
Nach dem Frühstück holt uns der Patron ab. Er begleitet uns und dirigiert unseren driver Nanjing den Weg zu einem Kloster, wo wir vom Vice Abt empfangen werden. Er erklärt uns, dass er 10 jährig in dieses Kloster eingetreten ist. Die Familien von der Inseln schicken nach Möglichkeit einen Sohn schon mit 8 Jahren ins Kloster. Hier erhalten sie eine gute Schulbildung und können studieren. Später arbeiten sie als Lehrer in den Schulen auf und ausser der Insel. Den Lohn sackt das Kloster ein. Ein Teil der Mönche müssen jeweils in die Städte und um Geld betteln für das Kloster. Wir besichtigen das Kloster. Ein Kloster hier ist nicht wie bei uns reich geschmückt mit Gold und wertvollen Gemälden. Es ist schlicht und einfach der Tempel gleicht einer Turnhalle. Wir werden hineingeführt und wir dürfen zum ersten mal Fotos machen und Filmen. Wohl oder übel muss Heidi vor dem Guru niederknien und erhält den Segen den sie mit ein paar Rupie bezahlt. Ich folge ihr ohne Problem, bin ich doch solche Zeremonien gewöhnt. Wir waren mit diesem Guru allein. Man hat also alles für uns inszeniert mit der Hoffnung auf gutes Trinkgeld.
Eindrücklich ist dann die Besichtigung einer Mönchszelle, die mit vier Mönchen bewohnt ist. Ein dunkles stinkiges Loch mit zwei doppelstöckigen Betten. In der Mitte ein Vorhang, wo wahrscheinlich die spärlichen Kleider und Utensilien der Mönche aufbewahrt werden. An der Wand steht ein Rechaud. Die Bewohner kochen hier selber nur für sich.
Ich bin froh wieder an die frische Luft zu kommen und da begegnet mit einer der Mönchsknaben nur mit einem Tuch bekleidet, was tun die Burschen hier mitten in dieser Männergesellschaft?
Wir besichtigen noch das Kloster Museum Eintritt für einheimische 5 rp für Gäste 10rp (15Rappen)
Der Hotel Patron führt uns zu einem zweiten Kloster. Hier wird für uns getanzt. s. Fotos. Wir haben verhältnismässig viel für diese Vorführung bezahlt. Nun tanzen und musizieren ungefähr 10 Mönche nur für uns. Es gab noch eine Familie die von aussen zuschaute aber wahrscheinlich nichts bezahlt hatte. So verstehe ich den Preis. Vorführung nur für uns beide.
Ich habe genug Kloster gesehen wir wollen zurück und den sonnigen Nachmittag auf unsere Lodge geniessen. Wir geben Nanjing frei am Nachmittag was dieser mit einem strahlenden Gesicht verdankte. Endlich tauchte er auf, vorher hat er kaum ein Wort gesagt.
Der Patron fragt uns, was wir zum Mittagessen wünschen, Fish, Chicken oder Vegi. Anschliessend geht er einkaufen. Wir erhalten absolut frisches Essen.
Zurück auf der Lodge geniessen wir die warme Sonne auf der Vorterrasse. Aber schon nach einer halben Stunde holt uns die Frau des Patrons ab. Sumi führt uns in das nahe gelegene Dorf dessen Häuser nur aus Bambus gebaut sind mit Strohdächern. Das haben wir nicht erwartet. Es ist das absolute high light der ganzen Reise. Wir spazieren zwischen den Häusern vorbei an mit Steinen spielenden Kindern und begegnen Frauen und Männer in wunderschönen Saris mit Kleinkindern auf dem Armen. Wir befinden uns in einer anderen Welt. Das Dorf lebt es ist nicht keine Touristen Attraktion. (Hie her verirren sich kaum Touristen) In den Häusern wird gewohnt, gekocht und geschlafen. Kaum zu glauben, dass es sowas gibt. Sumi führt uns in ihr Elternhaus das auch über eine kleine Hühnerleiter erreicht wird. Die Küche ist gleichzeitig Aufenthaltsraum. Der Boden ist ebenfalls aus Bambusstäben. Man muss aufpassen, dass man nicht dazwischen knickt mit dem Fuss. In der Mitte ist die Feuerstelle. Sumi wäscht noch das Geschirr ihrer Mutter ab. Sie holt an der Pumpe die ausserhalb liegt Wasser und spült damit das Chromstahl Geschirr. das schmutzige Wasser wird über die Brüstung geschüttet. Unglaublich, aber das Geschirr scheint sauber zu sein. Sumi führt uns dann zu einem anderen Haus , wo unter dem Haus zwei Webrahmen stehen. Hier werden wunderbare Stoffe von Hand gewebt. Dazwischen grunzt ein Schwein das frei herumläuft. Wir kommen uns vor, wie in einem Märchen, alles sauber friedlich und heile Welt. Obwohl das Leben hier nicht einfach ist, die Häuser müssen alle 10 Jahre neu gebaut werden während dem Monsum kann man sich hier nur mit dem Boot bewegen und es ist kalt im Winter. Die Einheimischen unterscheiden sich von den Indern. Ihre Gesichter haben tibetische Züge und macht sie auch sehr sympathisch
Zum Abschluss werden wir wieder in Sumi’s Elternhaus geführt, wo jetzt ein paar Männer und Frauen um die Feuerstelle sitzen. Die Mutter macht Reisbier indem sie frisches Wasser durch ein trichterartiges Gefäss schüttet. Sie verteilt da Bier an alle. Wir müssen verzichten. So zündet Sumi kunsvoll mit wenig Holz das Feuer an und kocht nicht nur unser Bier sondern auch zwei Eier.
Nun können wir bei Eier und Bier mit den Nachbarn den Apero geniessen. Alle sitzen auf dem Boden. Unbeschreibliche Atmosphäre. Unvergesslich gräbt dieses Erlebnis tief in unser Herz ein.
Zurück, fragen wir ob es in der Dusche im dürftigen Badezimmer wohl warmes Wasser gebe. „Wann wollt Ihr warmes Wasser“ fragt der Patron. „Um 1800h antwortet Heidi“ Wir sitzen im Zimmer auf unseren Betten, Punkt 18.00h kommt ein Mitarbeiter mit einem dampfenden Kessel mit heiss Wasser ins Zimmer. Wir sind so überrascht dass wir nur laut lachen und uns kaum erholen können. Der Mitarbeiter steht dort und versteht die Welt nicht mehr. Er stellt den Eimer ab und verlässt das Zimmer.
Das Abendessen ist wieder vorzüglich, wir essen alleine im kleinen Restaurant, es wird nur für uns gekocht. Wir fühlen uns wie Könige.