Heute früh geht’s mit der Familie zum Kamakhya Tempel. Ravi erscheint mit seinen 3 Trabanten. Wir fahren mit zwei Ritschkas zum Tempel. Dabei zeigt sich, dass Buwhi sich ziemlich in Heidi verknallt hat. Er ist stocksauer als Ravi ihn in die andere Ritschka schickt und selber neben Heidi Platz nimmt. Nach einer Fahrt von ca. 30 Minuten auf einen kleinen Hügel müssen zuerst die Schuhe abgezogen werden. Wir sind Barfuss der Boden ist schmutzig und nass, es regnet. Es hat viele Leute trotzdem finden wir Pratibha’s Familie . Die Familie von Yogi bleibt zu Hause! . Wahrscheinlich hat Ihr Sohn den Segen nicht nötig!!!!!!! Pratibha und Yogi sind nicht da. Das Ritual will es, dass sie bereits um 6.00h, bei Sonnenaufgang im Tempel sind und den Segen holen. Somit sind sie schon wieder zu Hause.
Auf dem Vorplatz zum Tempel laufen Ziegen frei herum und scheissen auf den Boden. Wir gehen barfuss über das nasse Pflaster!!!!!!! Die Ziegen werden an verschiedenen Festtagen geschlachtet und das Blut wird geopfert. Dieses Ritual hat einen Zusammenhang mit der Verehrung des weiblichen Geschlechtsteil von der Göttin Sati. Eine interessante Hindu Mytologie Sage liegt diesem Ort zu Grunde. “ Sati hat die Gunst des Sohnes des Gottes Brahma errungen und den Segen erhalten Shivas zu heiraten. Später hat aber Brahma seinem Sohn Vorwürfe gemacht wegen seinem unkonventionellen Verhalten und Aussehen. Sati geriet deshalb so in Rage, dass sie sich ins Feuer warf. Ihr Mann Shiva war totunglückllich nahm den leblosen Körper und raste mit ihm durch das Universum ohne anzuhalten, bis seine Schwester durch Yoga den toten Körper zum Platzen in 108 Teile bringen konnte . Überall wo ein Teil von Ihr auf die Erde gefallen ist, wurde ein Tempel errichtet. Hier ist die Vagina und die Gebärmutter angekommen. Deshalb das Blutopfer , die Ziegen werden übrigens geschächtet.
Zum Tempel Eingang führt ein langer mit einem Eisengitter zweigeteilter, enger Gang. Auf der rechten Seite stehen viele Leute Schlange. Hier ist der Eintritt gratis. Es geht kaum vorwärts, wir warten und warten, es ist kalt die nackten Füsse sind kalt. Auf einmal dreht sich Ravi’s Mutter, wir kehren zurück zum Eingang . Etwas weiter unten gibt es einen Schalter. Hier gibt es Tickets für 30oder 50 Rappen pro Person. Jetzt können wir, auf der linken Seite durch den fast leeren Gang alle anderen auf der rechten Seite anstehenden Besucher überholen und sind im nu im Tempel wo wir uns wieder in die Reihe stellen. Ringsum sind alle Wände schwarz, Wenig Licht im Raum macht alles ziemlich schummrig und die an die Wände gemalten roten Bäche (Zeichen für das Blut) machen alles unheimlich wie in eineme Zoombi Film . Es geht jetzt in Reih und Glied, – wir können nicht ausweichen, zum ersten Guru. Dieser betet vor. Die Besucher sagen den Satz nach. zwei drei Gebete werden so gesprochen, bis wir weiter dürfen, nicht ohne vorher Geld zu spenden. Es geht weiter zum zweiten und dritten Guru wo immer dasselbe Ritual abläuft. Endlich können wir hinaussteigen. Heidi ist schon am Ende mit ihren Nerven. Immer noch Barfuss im durch den Regen matschigen Boden gehend. .
Nun stehen wir vor dem Tempel. Es wird trotz Regen fotografiert, wie geht es weiter? Endlich wird beschlossen, dass wir zurückkehren. Ravi und seine Freunde gehen noch auf den Berg um Fotos zu machen. Heidi überlässt ihnen sogar ihr Tablet. ( Wer hätte das in den ersten Tagen gedacht)
Wir fahren ins Hochzeit Hotel mit allen. Dort erwarten wir Pratibha um 1400h . Ich will mich bei ihr verabschieden. Sie ist aber nicht da. Wir werden vertröstet. Sie kommt später. Ravi ist noch nicht hier. Heidi kriegt Panik., Er hat ihr Tablet. Aufatmen die vier erscheinen. Auf einmal heisst es Pratibha komme erst um 1700h Stunde. Wir haben mit Mandira auf 1700h abgemacht und ich will unbedingt Pratibha noch einmal sehen. Ich bin sauer, und habe extrem Hunger und verlasse das Hotel um auf der Strasse etwas zum Essen zu kriegen ohne Heidi zu inforemieren. An der Snackbar treffe ich Pratibha’s Vater und Vikas. Ich teile Ihnen den Frust mit. Sie rufen Pratibha an und fragen ob wir vorbeikommen können. Unterdessen hat Heidi festgestellt, dass ich nicht mehr da bin. Sie sucht mich überall und kriegt Panik. Schlussendlich komme ich zurück und so wir gehen wir in Begleitung von Vikas zu Yogi’s Haus. Wir steigen die Aussentreppe hoch. Darunter hat es gackernde Hühner. Alles ist schwarz und schmutzig. Der Regen gibt dem ganzen noch ein tristeres Bild.
Auf der ersten und zweiten Etage sind Bewohner die uns verwundert anschauen. Alles sieht unordentlich aus. Im dritten Sock wohnt die Familie. Wir werden freundlich von Yogi’s Vater begrüsst. Er zeigt uns die Wohnung, sein Schlafzimmer wo sich auch eine weisse grosse Polstergruppe befindet und der TV. In einem anderen Zimmer liegen ein paar Cousinen am Boden. Die Küche erreicht man über eine kleine enge Treppe. Sie ist klein. Ich getraue mich nicht hinauf zu gehen. Aber wo isst wohl die Familie? Möglicherweise jeder in seinem Zimmer. Endlich wird die Türe zu Pratibha’s Zimmer geöffnet. Sie und Ihr Mann haben ein geräumiges Zimmer, viel grösser als dasjenige das Ravi zu Hause hat. Es scheint, dass Pratibha in eine etwas höhere Kaste geheiratet hat. Pratibha ist sehr scheu, sie spricht fast nicht, sie sagt sie sei sehr müde. Auch warte ich vergebens auf ein Zeichen, ob Ihr unser Hochzeit Geschenk, eine goldige Schweizer Uhr, gefallen hat. Auch Yogi bringt kaum ein Wort heraus. Immerhin wissen wir, dass heute um 2100h Pratibha’s Familie zurückreist. Pratibha werde nicht am Bahnhof sein.
Also zurück ins Hotel, wo wir mit Mandira abgemacht haben .Mit etwas Verspätung erscheint sie, mit dem Voucher und einer Liste die wir führen sollen. Auf dieser Liste müssen wir bei Ankunft den Km Zählerstand des Autos aufschreiben. Am nächsten Morgen wieder und am Abend noch einmal. Sie gibt uns ihre Handy Nummer. Am liebsten würde sie mitfahren. Wir wollen jedoch allein mit dem Chauffeur reisen Wir notieren noch ihre Handy Nummer.
Nach dem Abendessen beschliessen wir doch zum Bahnhof zur Verabschiedung zu gehen obwohl Heidi immer noch etwas Angst hat nachts auszugehen. Wir treffen mit der Ritschka ein, Von der Familie ist aber noch niemand da. Doch kurz darauf erscheint ein Taxi mit Bergen von Koffern. Die Frauen gesellen sich zu uns, während die Männer weiter vorne das Gepäck abgeben. Und siehe da, Yogi kommt in Begleitung von Pratibha. Pratibha ist immer noch sehr wortkarg, bis Yogi weggeht um beim Gepäck zu helfen. Nun bricht es wie ein Wasserfall aus Pratibha heraus. Sie bedankt sich für das wertvolle Geschenk und erzählt und erzählt. Es hat sich gelohnt zum Bahnhof zu gehen. Wir gehen zusammen zum Perron wo der Zug bereit steht. Die Männer kommen. Verabschiedung nochmals Fotos der Zug fährt ab. Yogi, Pratibha und ich bleiben zurück. Ich sage Yogi wir wollen zusammen zum Ausgang gehen. Er versteht aber, dass wir mit ihm fahren werden. Er sagt schroff nein telefoniert, ob er jemanden beauftragen will uns ins Hotel zu führen. Ich sage ihm, dass wir uns selber organisieren. Er nimmt Pratibha am Arm und stapft davon.