Es ist Mittwoch 16. Januar 2019 Zeit um den Koffer zu packen für meine Reise ins Ungewisse übermorgen 18. Januar.
Geplant ist der Besuch von Viviane in Granada anschliessend eine Spanien Rundreise mit ÖV
Ich habe nur ein einfaches Flugticket gekauft . Heimkehr ist offen, in zwei oder drei oder fünf Wochen.
Am Vormittag und am Mittag besuche ich noch einmal meine zwei Stammbeizen das Kaffee wo es den sehr guten Capuccino, gibt und das einheimische Restaurant, wo ich für 7500 aria, 2.40 Fr das Mittagessen einnehme. Ich bin froh, dass ich den Besuch von Angelo und Michelle auf 1600 Uhr verschoben habe weil ich sicher bin, dass die beiden noch einmal von mir profitieren wollen. Ich kann mich noch nicht entschliessen zu packen.
Ich habe eben den drittletzten Blogg Eintrag beendet kommt das Telefon. …….Surprise, noch mal eine Überraschung die beiden bringen den Schwager von Angelo mit. Also einer mehr den ich einladen muss. Ich bin sauer. Angelo sagt, sie seien mit dem Brousch Brouch gekommen und logieren bei seiner Schwester. Die ganze Zeit bin ich nicht sicher ob man mir die Wahrheit sagt. Jetzt erzählt mir Angelo seine Krankengeschichte, er hatte im Januar eptileptische Anfälle und letzte Woche eine Hand die zitterte und er nicht unter Kontrolle hatte. Er muss in die Röhre, und ein EKG machen. Diese Behandlung gibt es nur in der Hauptstadt. Er musste 8 Stunden anreisen, sein Termin ist morgen Mittwoch. Nun beginnt er zu jammern, wie teuer die Behandlung seiner Krankheit ist. Schon befürchte ich er verlange Geld. Aber das macht er nicht. Natürlich möchte er , dass ich alle drei einlade. Was soll’s es soll ein schöner Abschied werden ich habe ja mit Ihnen und in Jfazy eine wunderbare Zeit erlebt.
Ich lade sie in meine Stamm Bar ein, wo ich schon bekannt bin, weil ich fast täglich dort am Nachmittag oder frühen Abend ein Bier getrunken habe und ein spezielles Häppli, nähmlich getostetes Brot dazu genommen habe. Beim eintreten werde ich von der Chefin und von den Barmaids herzlich begrüsst. Angelo und Michelle staunen. Nicht scheu, trinken die beiden Herren zwei Bier, während Michelle ein Cocktail mit Rhum. Es gibt Boccadillos. Angelo verschlingt gleich vier in seiner Manier alles gleich mit Tempo hinunter zu schlucken. Ich ärgere mich. Sage Ihm , das sei unhöflich. Er nimmt es zur Kenntnis, Michelle unterstützt mich und kann die Situation mit ihrem ansteckenden Lachen entschärfen. Alle fühlen sich wohl in den Polstersesseln auf dem kleinen Balkon wo man die ganze Stadt überblicken kann, es wird gescherzt und Sprüche geklopft. ich bin happy das ist ein wunderbarer Abschied. Also beschliesse ich alle in das Italien Restaurant einzuladen. Auch wenn das ganze Essen samt Dessert, Getränke und Flasche Wein 130000 Ariary 42.00 Fr. gekostet hat, habe ich es nicht bereut diesen wirklich schönen Abschied mit meinen neuen Freunden würdig gefeiert zu haben.
Um halb acht Uhr heisst es Abschied nehmen. Angelo, schon etwas angesäuselt rafft sich noch zu einer Dankesrede auf und beschwört mich, doch alle meine Verwandten und Bekannten nach Madagaskar zu schicken.
Ich werde noch zum Hotel begleitet und dann heisst es packen.. Eine viertel Stunde zu früh, trifft mein Taxi ein. Der Abschied im Hotel ist kurz. Ich bin viel zu früh am Flughafen. Hier gibt es noch eine Überraschung. Ich muss das Notebook aus dem Koffer ins Handgepäck nehmen.
Dann gibt es die übliche Kontrolle mit Metalldedektor. Endlich bin ich im Gate. ZU Fuss geht es zum Flugzeug, aber vor der Treppe stehen nochmals 4 Beamte vor einem Tisch und durchsuchen alle Rucksäcke und Taschen noch einmal. Der ganze Inhalt wird auf die Tische ausgebreitet und jederman/frau wird nochmals abgetastet.
Weil alle Passagiere zwei Stunden vor Abfahrt einchecken mussten, fliegt der Jumbo pünktlich ab und landet ebenso pünktlich in Kloten, wo mich zu meiner grossen Freude Patricia erwartet. . Mit dem Zug nach Olten und dort wartet bereits Adolf der uns nach hause chauffiert. Am Sonntag gibt es dann die Wellcome Party bei mir mit Spargeln, Braten und Dessert.
Mir bleiben nur die wunderbaren Erinnerungen!
Eigentlich wollte ich hier einen Tag bleiben und am nächsten Tag zurückfahren und direkt zum Flughafen am Abend um 220h wollte ich dort sein. Aber am Vorabend erhielt ich ein Mail von Angelo, er müsse zu einer Kontrolle in den Spital in Antana am Mittwoch, wir könnten uns vor meiner Rückreise in Antana treffen. Also beschloss ich heute zurück nach Antana zu reisen. Im nachhinein ein Entscheid der mir das Schicksal geschickt hat. Das jedoch später,
Während der Fahrt zurück wieder durch den Jungel, will ich Fotos von den Bewohnern und den Dörfern machen. Leider ist es bedeckt, die Sonne kommt nur spärlich zum Vorschein, wenn man sie überhaupt durch die Blätteräste über der Strasse sehen kann.
Gegen 10Uhr treffen wir in Andasibe ein wo ein reges geschäftiges Treiben herrscht. Hie ist die Gegend wo es sehr viele Orangen-, Ananas- Lychees- Mango-und Bananenbäume hat. Die Orangen, Melonen, Lychees, Mangos und andere exotische Früchte, werden in grossen Körben verpackt und den Lastwagen übergeben, die sie in die Stadt führen. Hier ist ein Markt für Grossisten. man kann minimal ein Korb voll Orangen kaufen, nicht weniger.
Ich bemerke, wie das sämtliche Verpackungsmaterial, ausser den Holzkohle Säcken, aus recicling barem Material aus dem Urwald ist. Körbe sind aus den Zweigen geflochten, mit den riesigen Blättern der Lebensbäume wird die Warte bedeckt.
Es geht weiter durch die kleinen Dörfer, wo überall Weisse Säcke mit Holzkohle am Rand stehen um abgeholt zu werden. Dazwischen gibt es eine Gegend wo farbige Kristalle zum Kauf angeboten werden. Leider weiss ich den Namen dieser Edelsteine nicht mehr. Ich kaufe einen 400g schweren Stein für nicht einmal 2 Fr.
In Moremange wollen wir das Mittagessen einnehmen. Es ist bereits 1 Uhr vorbei, René drückt aufs Gas und siehe da beinahe ist uns ein kleiner Bub von der Seite unter die Räder gesprungen. Wir hatten riesiges Glück, dass der Bub im letzten Moment stoppen konnte.
Es hat auch heute sehr wenig Verkehr. Auf der Strecke haben wir mehr Camions gesehen die Panne hatten als solche die fuhren. Wir machten Sprüche .Da schaltet René, die Kupplung fällt durch, Panne für uns. René holt Werkzeug aus dem Koffer und probiert den Schaden zu flicken. Es dauert. ich fange schon an Auto Stopp zu machen. Ein Auto hält an mit einem Franzosen und einer sehr jungen Madagaskerin die hinten auf dem Polster schläft. Er will mich aber nur bis zum nächsten Dorf mitnehmen. Ich lehne dankend ab. NIcht zu denken wie nervös ich gewesen wäre, wenn ich erst am folgenden Tag zurückgefahren wäre an dem der Heimflug gebucht war. So hatte ich alle Muse zu sehen was da passiert. mora, mora. Schicksal sei dank.
Zum Glück sind wir nur 2 km vom nächsten grösseren Dorf entfernt. Ich hätte auch dorthin zu Fuss gehen können. Nach rund anderthalb Stunden können wir im Schritt Tempo die 2 km hinter uns bringen. Wenn Rene Schalten muss, muss er den Motor abstellen und neu starten. Ich sagte Er solle zuerst den Wagen in eine Garage bringen, damit die Reparatur während unserem Essen gemacht werden kann. Er will aber jetzt zuerst mal was essen. Mora mora Ich bleibe beim Restaurant, Rene fährt in die Garage. Er kommt lange nicht zurück. Schon erkundige ich mich ob ich mit dem Brouch Brouch Taxi nach Antana fahren kann. Es dauert noch eine gute halbe Stunde bis er zurückkehrt.
Und nun hat er Stalldrang, ich verstehe er will vor dem Eindunkeln zu hause sein. Während der Nacht ist es sehr gefährlich auf der Strasse, man sieht die Löcher fast nicht und viele Autos und Velos fahren ohne Licht. Um ca 20 Uhr, es ist unterdessen längst dunkel geworden kommen wir im Hotel Radama an. Ich werde herzlich empfangen und erhalte das selbe Zimmer 204 wie zuvor. René wird mich am nächsten Tag zum Flughafen bringen.
am morgen machen wir eine kleine besichtigungs tour, koennen von weitem den hafen sehen, der einer der groessten haefen ist in madagaskar. kein vergleich zum hafen von hamburg.
von toamasina bis mahavelona sin des 60 km. wir benoetigen 2 ½ stunden, weil die strasse in sehr schlechtem zustand ist. der zyklon von anfangs jahr hat tiefe spuren hinterlassen. tiefe graeben. zudem regnet es. Rene fuehrt mich in ein super resort der den anspruechen in Europa standhalten koennte. nur der preis ist ca 3 mal tiefer als bei uns. die sonne brennt schon wieder vom himmel und ich tauche ins kuehle meer ein. was ich vorher gesagt habe betr. standart muss ich sofort revidieren. wir warten geschlagenen drei viertel stunden aufs mittagessen obwohl es nur etwa 10 gaeste hat. mora mora,
hier hat es eine ruine einer festung aus dem jahr 1817. ich besuche sie am nachmittag zusammen mit dem chauffeur. der dortige guide ist eben dabei einer schulklasse die ueberreste zu erklaeren. er winkt mich zu sich und er uebersetzt einige saetze auf franzoesich. es macht aber spass wie er mit herzblut und humor den schuelern die verschiedenen schlachten erklaert. obwohl ich nichts verstehe sehe ich den schuelern an, dass sie gespannt zuhoehren und oftmals in gelaechter ausbrechen. dann zeigt er mit viel gestik wie die madagasker damals den feinden , den portugesen, den arabern etc getrotzt haben und fragt mich ob ich franzose sei. ich sage nein Suisse, er: dann haben sie glueck gehabt. allgemaines gelaechter. die schueler verstehen gut franzoesisch. er erzahlt gerade von der letzten schlacht die die bestzung der franzosen war. dieser guide zelebrierte wirklich die geschichte.
er erzaehlte auch, dass es beim bau der festung kein zement gab. man mischte den sand mit eiern. jeder einwohner war verpflichtet, pro tag ein ei zu bringen. noch heute kann man den verputz sehen und ein klein weng abkratzen.
Ich wollte eigentlich mit den brousch brousch dem oeffentlichen verkehrsmittel reisen. aber ich habe den mut nicht 6 oder 8 stunden in diesen immer ueberfuellten bussen zu verbringen. diese fahren naehmlich erst wenn der bus gestopft voll ist. deshalb entscheide ich mich ein auto mit chauffeur fur 40 franken por tag. zu mieten, zusaetzlich muss ich das benzin bezahlen.
es wird die schoenste fahrt die ich hier in diesem land erlebt hat.. es geht ueber fuenf paesse auf 2300m auf un runter, kurve um kurve, mitten durch den jungle. links und rechts eine vielfalt von baeumen und palmen, auf den passhoehen herrliche ausblicke auf die mit baeumen bewachsenen berge, sofern sie nicht schon abgeholzt worden ist.
die bevoelkerung im und um den jungle lebt ausschliesslich vom verkauf von holzkohle. ueberall an der strasse stehen mehrere saecke gefuellt mit holzkohle die oben mit gras bedecksind , damit die kohle bei regen nicht nass wird. Die saecke werden von einer cooperation abgeheholt die sie dann in den staedten verkauft. da der grossteil der madagasker mit holzkohle kocht, auch in den staedten, ist dies ein sicherer verdienst fuer die menschen hier. problematisch aber der wald wird uebernutzt. jedes jahr verschwindet mehrere hektaren wald und die erosion der brachliegenden erde aussserhalb des jungles ist ueberall sichtbar mit der roten erde. der eigentliche raubbau am noch verbleibenden regenwald hat der WWF erkannt und kaempft mit ein paar projekten den wald zu schuetzen, indem sie den einheimischen landbau beibringen wollen. doch wer hier gesehen hat, wieviele menschen von der herstellung von holzkohle leben und wo es ueberall im land gebraucht wird, kann sich kaum vorstellen. dass der WWF hier sehr viel ausrichten kann. es muesste schon strom und gas landesweit zu sehr guenstig zur verfuegung gestellt werden.
der chauffeur fuehrt mich in ein restaurant wo wir sehr gut essen. der service laesst etwas zu wuenschen uebrig. die serviertochter scheint muede zu sein. sie schlaeft zwischen hinein ein wenig. ……… weil es fast keinen verkehr auf der strasse gibt, gestaltet sich die reise sehr angenehm. die einzigen hindernisse die der chauffeur beachten muss, sind die zum teil riesigen loecher in der strasse die er elegant umfaehrt.
Nach 7 stunden fahrt, wie durch ein bilderbuch maerchen wald holt mich wieder die realitaet ein. tausende von velo pusch pusch fahrern buhlen um kundschaft und trampen in der von den vielen uralten autos und lastwagen verseuchten luft .ich bin in tomasina wo mich der chauffeur in ein von einer christlichen gemeinschaft gefuehrtes hotel bringt wo ich 15 fr fuer die nacht bezahle. es fehlt aber an nichts.alles ist sehr sauber und es gibt warm wasser und sogar klima anlage und wify. ueberall liegen biebeln herum und um 2200h wird das restaurant und bar und hotel tuer geschlossen. ob es ein nachtportier gibt, wenn man spaeter nach hause kommt Weiss ich nicht. ich habs nicht ausprobiert.